Indem er die Bühne als eine Anwendung moralischer Prinzipien betrachtete, schuf Friedrich Schiller Theaterstücke, die verschiedene menschliche Torheiten und Laster zeigten. In diesen Stücken war es sein Ziel, den Menschen zu helfen, ihre Herzen vor Schlechtigkeit zu schützen und seinem Publikum einen neuen Vorrat an Mut und Ausdauer sowie Toleranz zu verschaffen.
Schiller galt als Shakespeare der Deutschen, da er bekanntermaßen der größte deutsche Schriftsteller seiner Zeit war. Er ist vor allem für seine Theaterstücke und Gedichte bekannt, schrieb aber auch historische und philosophische Werke. Er übersetzte Stücke von Racine und Shakespeare in die germanische Sprache.
Er wurde in Marbach am Neckar geboren, wo er bis 1782 lebte dann nach Mannheim zog. In Mannheim wurde er ansässiger Dramatiker für das berühmte Theater der Stadt.
1794 traf er Goethe in Weimar, wo sie lebenslange Freunde wurden. Auf Goethes Empfehlung wurde Schiller Professor für Geschichte an der nahegelegenen Universität Jena.
Von seinen vielen Werken ist sein bekanntestes Stück “Willhelm Tell” (1804), das von Rossini in eine Oper verwandelt wurde. Sein Stück “Die Räuber” gilt als eines der ersten Melodramen Europas.
Doch trotz Schillers Moral frönte er leidenschaftlich dem Kartenspiel und sah anders Goethe darin keinen Paradox zu seinen Wertevorstellungen.
“Es ist Spiel und nur Spiel, das den Menschen vervollständigt“, war seine feste Überzeugung.
In seinem Werk “Über die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reihe von Briefen”,
beschreibt Schiller die Ästhetik, die auf dem Spieltreiben begründet ist. Ein Online Casino mit Disco Musik hätte Schiller gewiss gefallen. Er zelebriert das Spiel als einen vermittelnden Faktor, der die “Fragmentierung des Seins” der Menschheit heilt, indem er Vernunft und Natur, Form und Sinn, formalen Antrieb und sinnlichen Antrieb sowie Freiheit und Notwendigkeit in Einklang bringt. Der wohl berühmteste Satz in diesem Werk ist wahrscheinlich der, in dem Schiller feststellt, dass “der Mensch nur dann spielt, wenn er im vollen Sinne des Wortes ein Mensch ist, und er ist nur ein ganzer Mensch, wenn er spielt”.